Andreas Wienekes Bergtouren Seiten
Nach einer langen Fahrt mit dem Zug nach und weiter mit dem Bus nach waren wir froh als Aufstiegshilfe die nehmen zu können. Wir schauten uns auf dem Jenner etwas um, konnten aber wegen der niedrigen Wolken leider nicht viel sehen. Daher hier ein Winterbild des Torrener Jochs vom Jenner aus.
 
So machten wir uns auf den kurzen Weg hinüber zum die Wirtsleute waren nett, die Hütte urig, das Essen und die Getränke klasse; was will man mehr? Nach dem Essen ging es noch zum "Eindrücke tanken" auf den Pfaffenkegel (1.880 m).
 
Da sich der Schneibstein immer noch in Wolken hüllte war die als einfach beschriebene Gipfelüberschreitung nicht sinnvoll und wir entschlossen uns den unteren Weg { 498 } vorbei an der Brandweinbrennhütte und über den unteren Hirschenlauf zu nehmen. Dazu gingen wir gemütlich auf einer breiten Fahrstaße südwestwärts bergab, bis sich der Weg an der besagten Brandweinbrennhütte gabelt. Rechts geht's zu Mittelstation der Jenner-Bahn, links zum Priesberger Moos und zur Priesberger Alm. Hier wurde der Weg { 497 } schlechter, da er über die recht durchweichte Almwiese führte. Kurz hinter der Alm verzweigt sich der Weg erneut.
 
Der linke Weg { 497 } führt südöstlich hinauf zum zwischen Schneibstein und Kahlersberg gelegenen Seeleinsee, der rechte (495) zum Unteren Hirschenlauf. Dort steigt man über einige, bei uns sehr glitschige, Holzleitern und Brücken hinauf zur Seeau-Alm. Von dort aus war es nur noch ein kurzes Stück, bis wir am Paß waren und die sehen konnten. Zehn Minuten später waren wir in der Hütte. Keinen Moment zu früh, denn mit unserem dortigen Eintreffen setzte ein kräftiger Regen ein. Nachdem wir uns gestärkt hatten und es zu regnen aufgehört hatte, gingen wir noch kurz zum Aussichtspunkt Feuerpalfen. Leider war nichts mit Aussicht, da uns die Wolken wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machten. Die "Waschräume" sind recht einfach: Für die Herren ein an einer Seite offener Schuppen mit einem Holzbrunnen, für die Damen das gleiche, nur mit Tür.
 
Das Wetter hatte sich etwas gebessert und wir machten uns auf den Weg durch das Wildtörl zur Wasseralm. Zuvor allerdings besuchten wir noch einmal den Aussichtspunkt Feuerpalfen, von wo wir einen wunderbaren Blick hinunter auf den Königssee, nach St. Bartholomä und in die Watzmann-Ostwand hatten. Auf dem Rückweg berührten wir noch ein mal die Gotzenalm und gingen dann nach Südosten über die Almhochfläche auf dem Wanderweg { 493 } der leicht und gut begangen werden konnte.
 
An der Regen-Alm zweigt der Weg { 492 } über den Kaunersteig hinab zur Salet-Alm zwischen Königs- und Obersee ab. Immer wieder schweifte der Blick auf das näherrückende eindrucksvolle Steinerne Meer. Zunächst aber machte der Weg { 493 } einen scharfen Knick nach Norden hinein in das Landtal. Hier bot sich ein überaus beeindruckender Blick nach Süden tief hinunter zum östlichen Ende des Obersees, hinüber zur Wasseralm und zum Albriedlhorn, sowie zu den Funtenseetauern. Unser Weg { 416 } führte uns im Bild von unten links etwa diagonal in die Bildmitte. Die Wasseralm befindet sich etwas rechts oberhalb des Wasserfalls.
 
Der weitere Weg ließ noch einen schönen Tiefblick auf Obersee und Königssee zu. Wir siegen durch das Landtal unterhalb der mächtigen Westabstürze von Kahlersberg und Hochsäul zur Hanauerlaubwand ab.
 
Der Bereich um das Wildtörl (1.290 m) stellt die schmalste und was die Wand betrifft mit 50 - 60° auch die steilste Stelle dieses Weges dar. Wir querten sie mit entsprechender Vorsicht, den ein Fehltritt bedeutet hier einen Sturz von ca. 500 m! Auch hier gab es wieder einige Holztreppen und Brücken, die aber, anders als am Vortag, nicht naß und daher gut begehbar waren. Die Wand wurde wieder flacher und der Weg wurde wieder breiter und führte weiter zunächst nach Süden auf die Sonntagalm und schließlich nach Westen auf die .
 
Die Hütte auf der Wasseralm ist eine Selbstversorger Hütte, deren Küche und Aufenthaltsräume inzwischen geschlossen sind. Nötig wurde dies leider durch wiederholten Vandalismus. Schade, denn die Wanderer, die sich nach einem Regenguß nicht aufwärmen können wird's ärgern. Bei unserer Tour war die Hütte allerdings noch geöffnet, wir einzigen Gäste und kochten Tortellini mit Tomatensauce, dazu gab's Tee. Zur Dämmerung herrschte dann noch reges Treiben auf der Lichtung, denn einige Hirsche und Hirschkühe und ein paar Gemsen hatten am anderen Ende der Lichtung eine Salzlecke. Zwei Hirschkühe kamen sogar bis auf wenige Meter an die Hütte heran.
 
Diese Tagesetappe führte zunächst nach Nordwesten entlang des Obersees (416). Das Wetter war wieder etwas schlechter geworden, daher waren die vielen Holzbrücken, -leitern und -stege mit Vorsicht zu genießen. Wir kamen also nur langsam voran. Entschädigt wurden wir jedoch immer wieder durch die herrlichen Tiefblicke zum Obersee und Königssee. Wir gewannen langsam, aber stetig an Höhe und erreichten schließlich den Paß am Halsköpfl (1718 m). Ein kurzer Weg hinüber zum Köpfl und wir genossen der herrlichen Blick hinunter zu den Seen und hinüber zu Watzmann, zur Gotzenalm und Hagengebirge mit den Teufelshörnern. Der Nieselregen hatte aufgehört und die Sonne war heraus gekommen. Leider waren noch viele tiefhängende Wolken in den Bergen weshalb der Blick nicht so schön war, wie er hätte sein können. Trotzdem ein guter Platz für eine zünftige Brotzeit.
 
Der weitere Weg führt zunächst über einige Treppen und steile Wegstücke hinab zum Schwarzensee (1.568 m), an dessen Ende wir nach einem kurzen Gegenanstieg wieder einen kleinen Paß überschreiten. Wir stiegen wiederum hinab und trafen auf den Weg { 422 }, der über den Sagerecksteig vom Ende des Königssees heraufführt (Nur für geübte). Den Grünsee (1.474 m) umgingen westlich wir in etwa 50 m Höhe über dem Seespiegel. Nun leiteten uns einige Stufen und Leitern wieder steil durch den Wald hinauf. Der Weg wurde flacher und oben trafen wir auf den Weg, der hinüber ins Wimbachgries oder durch die Saugasse hinab nach St. Bartholomä führt. In weitem Bogen erreichten wir schließlich das das nach einer letzten Wegbiegung und einem letzten kleinen Paß keine 300 m entfernt unvermittelt vor uns lag. Nach den Tagen mit spärlichem Komfort konnte man hier sogar warm duschen. Wir stärkten uns und erkundeten die Gegend um den See. Interessant ist, daß der See nur einen, am südöstlichen Ende befindlichen unterirdischen Abfluß hat. Dort gurgelt und rauscht es auch wirklich mächtig. Da wir im Frühsommer kamen konnten wir auch noch den vielen Murmeltieren bei ihrem Jagen und Kämpfen zusehen.
 
Dieser Tag führte uns zuerst wieder etwas nach Norden, ein Stück des Weges (412) zurück auf dem wir am Vortag gekommen waren. Nach ca. 500 m zweigte rechts der Weg { 416 } zum Grünsee ab. Wir gingen weiter nach Nordwesten in zwei Kehren bergab ins Ofenloch und schließlich nach Nordosten zur Oberlahner Alm (1.400 m). Geradeaus weiter führt der Weg { 412 } dann weiter durch die Saugasse und über die Unterlahner Alm nach St. Bartholomä. Wir zweigten jedoch an der Oberlahner Alm nach links (Nordwesten) auf einen schmalen Steig { 421 } ab und erreichten ohne Höhenverlust nach kurzer Zeit den Weg { 419 }, der von der Unterlahner Alm über einen Steig (Seile) entlang der Sigeretplatte empor führt. Wir wandten uns nach Westen und der Weg wurde wieder steiler. Wir stiegen in einer S-förmigen Bewegung unterhalb der Südwände der Hachelköpfe höher und höher. Kurz vor dem Trischübel Paß wurde der Weg dann wieder flacher.
 
Vom Paß (1.764 m) aus konnte wir das Wimbachgries, die gegenüberliegende Hocheisspitze, die Palfelhörner und den Großen Hundstod sehen. Es setzte wieder leichter Regen ein, weshalb wir hier leider nicht lange verweilen und die Aussicht genießen konnten. Vom Paß aus ging es auf dem Weg { 421 } in einer S-förmigen Bewegung entlang der Wände von Hischwiese und Watzmann hinab ins Wimbachgries. Der Weg existierte hier teilweise nicht, da er aus feinem "Gries" bestand und durch Regenwasser teilweise weggewaschen war. Ca. einen Kilometer vor der Hütte trifft der von der Watzmann-Südspitze kommende Weg { 441 } auf unseren. Nach wenigen Minuten hatten wir dann unser Tagesziel, die , erreicht. Hier hatten wir Gelegenheit vor allem die bizarren Palfelhörner von nahem zu sehen.
 
Der folgende Tag begann mit einem leichten Stück. Wir schlenderten auf dem Weg { 421 } durch das Wimbachgries hinab. Dabei ergaben sich immer wieder imposante Blicke hinauf zum Watzmann, zur Blaueisspitze, zum Hochkalter und zurück ins Gries zu den Palfelhörnern. Gerade voraus am Horizont über dem Ausgang des Gries erhob sich der Untersberg. Am Wimbachschloß { 936 m } kehrten wir nur kurz ein, um uns dann bald wieder auf den Weg zu machen. Hier zweigt der Weg { 486 } hinüber zur Hochalmscharte sowie durch die Eisbodenschahrte und über die Schärtenspitze zur Blaueishütte ab (Nur für Geübte, Seile). Etwa 1 ½ Kilometer nördlich des Wimbachschlosses tritt dann der Wimbach, der bis dorthin unter dem bis zu 320 m mächtigen Gries verborgen ist, zutage und rauscht anschließend durch die Wimbachklamm, die wir natürlich auch bestaunten. Wir verließen die Klamm wieder und querten nach Osten hinüber zum Wanderweg { 441 }, der uns unserem beabsichtigten Tagesziel, der Kühroint Alm näher brachte. Wir fanden den Weg zuerst nicht, da ein Stück auf einem langweiligen und breiten Fahrweg hinauf zur Kühroint Alm verläuft.
 
Glücklicherweise fanden wir den Weg dann doch noch und konnten in südöstlicher Richtung auf einem herrlichen Pfad durch den Wald aufsteigen. Kurz hinter den Mitterkaser Diensthütte verließen wir den Wanderweg { 441 } und querten auf einem schmalen Pfad nach Osten hinüber zum Wanderweg { 442 }, von wo aus wir bald die erreichten. Leider war dort gerade eine Hochzeitsgesellschaft einquartiert, weshalb wir dort nicht nächtigen konnten, wir mußten weiter und noch 500 Hm zum Watzmannhaus überwinden. Zuvor genehmigten wir uns allerdings eine ausgiebige Brotzeit. So gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg über den Wanderweg { 442 } hinüber zur Falzalm, vor der es jedoch ein kurzes Steilstück (Seile) zu überwinden galt. Nun ging es in vielen Kehren auf dem sehr ausgetretenen und erodierten Weg { 441 } hinauf zum .
 

Dieser vorletzte Tag diente unserer Entspannung. Das Watzmannhaus liegt auf einer Felsschulter auf dem Watzman Nordgrad. Gegenüber führt der Wanderweg { 441 } in mehreren Kehren und über eine Steilstufe (Seile) hinauf zum Hocheck. Uns genügte dies und wir blieben über eine Stunde dort. Wir konnten uns an dem einzigartigen Rundblick über die Berchtesgadener Alpen einfach nicht satt sehen.
 
Im Nordwesten liegen Kehlstein, der Hohe Göll und das Hohe Brett. Rechts daneben im Nordwesten liegen Kehlstein, der Hohe Göll und das Hohe Brett. Weiter rechts im Westen der Jenner und das Torrener Joch, der Ausgangspunkt unserer Tour. Noch weiter rechts der Schneibstein und das Hagengebirge, davor unser Weg entlang des unteren Hirschenlaufs zur Gotzenalm mit dem Feuerpalfen. Im Südosten und Süden sahen wir den Kahlersberg, die Teufelshörner die Funtenseetauern und ganz in der Ferne den Hochkönig. Im Westen schweift der Blick von der Schärten- und Blaueisspitze am Hochkalterstock, dahinter die Reiteralpe, hinüber zur Hocheisspitze und den Palfelhörnern bis hinüber zum Großen Hundstod.
 
Dieser letzte Tag führte uns nur noch hinab über Falzalm mit ihrem arg zerfurchten Weg { 441 }. Wir konnten ahnen welche Heerscharen sich diese Wege zur Ferienzeit hinauf- und hinabwälzen mußten und wieviele ahnungslose oder rücksichtslose Wegabschneider zur zunehmenden Erosion dieses Weges beitragen. An der Mitterkaser Diensthütte querten wir wieder auf dem schmalen Pfad hinüber zum Wanderweg { 442 }, der uns erneut zu Kühroint Alm brachte. Wir verzichteten diesmal auf eine Einkehr und machten statt dessen einen Abstecher { 443 } (10 Minuten) zur Achenkanzel, einem wunderschönen Aussichtspunkt oberhalb des Königssees.
 
Zurück an der Kühroint Alm stiegen wir weiter auf dem Weg { 443 } hinab durch den Wald, wo wir schließlich unterhalb des Grünsteins an der Königsseer Bob- und Rodelbahn auskamen. Nach einer Stärkung verließen wir Königssee und bestiegen in Berchtesgaden ungern den Zug, der uns mit vielen Eindrücken und vollgeknipsten Filmen zurück nach Hause brachte.Wir hatten uns für die Tour reichlich Zeit gelassen um auch ausgiebig schauen und die Eindrücke in uns aufnehmen zu können. Konditionsstarke Wanderer schaffen die Tour natürlich auch in drei bis vier Tagen.